Ein Verbraucher hat immer eine bestimmte Leistungsangabe. Schraubt man z.B. eine Glühbirne aus der Deckenleuchte heraus und betrachtet dann die Angaben auf dem Gewinde, so lassen sich dort zwei Werte ablesen. Zu einem die Spannung (230V) und die Leistung, die die Lampe verbraucht. Das könnte beispielsweise 100W sein. Die Maßeinheit W=Watt verrät uns, dass der Verbraucher eine ohmsche Last ist. Das bedeutet, dass 100 Watt auch tatsächlich verbraucht werden und keine Phasenverschiebung hier stattfindet. Ein weiterer Vorteil: Man bezahlt an den Stromlieferanten 100 Watt und bekommt auch 100 Watt, wobei hier die 100 Watt in Lichtleistung und Wärme aufgeteilt werden. Die Wärme ist hier zwar nicht erwünscht, aber wir bekommen sie trotzdem. Dieser Art von Verlust beschreibt der Begriff, bzw. die Größe "Effektivität" oder "Wirkungsgrad". Das ist hier nicht unser Thema.
Anders ist es bei Verbrauchern, die nicht rein ohmisch sind, sondern noch zusätztlich eine Induktivität (Spule) oder Kapazität (Kondensator) beinhalten. Diese Induktivität oder Kapazität ist nicht extra eingebaut worden, sondern ist bauartbedingt. Ein Motor hat eine induktive Komponente. Der Anker ist mit einer Spule ausgestattet. Steht auf ein Motor die Angabe 230V AC / 100VA (VA=Volt Ampere) bedeutet, dass er an 230V betrieben werden soll und 100 Watt verbraucht. Aber leider kann man nicht die vollen 100 Watt den Motor abverlangen. Der Motor hat z.B. 95 Watt Wirkleistung (ohmisch) und 5 Watt Blindleistung (induktiv). In diesem Fall gehen 5 Watt verloren. Diese Blindleistung wird wieder an den Erzeuger (Kraftwerk, E-Netzt) zurückgeführt. Leider bezahlen wir aber 100 Watt wieder an unseren Stromlieferanten. Nur die Großverbraucher müssen ihre Blindleistung bezahlen. Der Endverbraucher nicht. Das Aladin wird als Großverbraucher angesehen. Beim Endverbraucher (Privathaushalte) sind eigentlich alle Gerät kompensiert. Daher muss der Endverbraucher im Allgemeinen nichts weiter unternehmen. Das Aladin hat eine Zentralkompensation. Diese Zenzralkompensation ist rechts neben dem Aladin in dem kleinen Anbau untergebracht. Jetzt wird es jedem klar, dass man diesen Zustand nicht haben möchte. Das Ziel wäre hier, dass diese 5 Watt wegkompensiert werden müssen.
Hier setzt jetzt die Blindleistungskompensation an: Es wird ein Bauteil in den Motor dazugeschaltet, die dem induktiven Verhalten entgegenwirkt. In unserem Fall ist das ein Kondensator. Die richtige Größe wird berechnet und das Bauteil dann eingebaut. Leider ist es so, dass in der Praxis nicht die ganzen 5 Watt wegkompensiert werden kann. Vielmehr bleibt immer ein Rest von ca. 0,2% bestehen.
Die Angabe in Prozent ist nicht üblich. Das Verhältnis von Wirkleistung zu Blindleistung wird als cos Phi bezeichnet. Links neben dem Aladin befindet sich ein Trafohäuschen. Innen im Häuschen kann man den cos Phi ablesen. Er beträgt ca. 0,98.
Eine Besonderheit ist hier: Der cos Phi wird nicht mit einem Kondensator oder einer Spule fest eingestellt, sondern elektronisch auf die jeweiligen Zustand angepasst.